Arzneimittel oder auch Medikamente genannt, besitzen einen speziellen Status innerhalb der Gruppe gesundheitsfördernder Wirkstoffe. Arzneimittel werden in einem mehrstufigen Verfahren geprüft und müssen alle an sie geforderten Ansprüche erfüllen. Die Bezeichnung Arzneimittel umfasst alle Medikamente, greift dabei aber noch weiter. So gelten auch Kontrastmittel oder Blutpräparate als solche. Sie sind jedoch keine Medikamente.
Da das Zulassungsverfahren für Arzneimittel sehr komplex ist, sind hierbei meist größere Forschungsteams involviert. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens werden die Mittel hinsichtlich Wirksamkeit, Sicherheit und pharmazeutischer Qualität überprüft. Ob ein Medikament wirklich wirkt, kann zum Beispiel in einer so genannten Placebo-kontrollierten Studie festgestellt werden. Die Patienten der Studie werden per Zufall in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe bekommt das Medikament, das getestet wird. Die zweite Gruppe erhält ein Scheinmedikament. Schließlich wird überprüft, ob das Medikament besser wirkt als das Scheinmedikament. Bevor ein neues Mittel beim Menschen eingesetzt wird, testen es Wissenschaftler im Zell- und Tierversuch.
Arzneimittel dienen dazu, Menschen zu heilen, ihre Beschwerden zu verringern oder zu verhindern. Arzneimittel werden in Deutschland in der Apotheke verkauft. Es gibt Medizin, die man nur auf Rezept erhält, das heißt, sie müssen von einem Arzt verordnet werden. Das sind die so genannten rezeptpflichtigen Arzneimittel. Neben den rezeptpflichtigen Arzneimitteln kann man in der Apotheke auch OTC-Arzneimittel bekommen. OTC steht für „over the counter“ („über den Tresen“). Diese Produkte sind ohne Rezept erhältlich.
Nahrungsergänzungsmittel gelten als Lebensmittel
Bei Nahrungsergänzungsmitteln sieht die Situation anders aus: Sie gelten als Lebensmittel und müssen daher sicher sowie ohne Nebenwirkungen sein. Bei Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich um Produkte, die aus Nährstoffen oder anderen Stoffen in konzentrierter Form bestehen. Diese Stoffe haben eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung. Zu den Nahrungsergänzungsmitteln zählen beispielsweise Vitamine, Mineralstoffe aber auch Ballaststoffe oder Kräuter- und Pflanzenextrakte. Auf den Packungen von Nahrungsergänzungsmitteln muss die tägliche empfohlene Verzehrmenge angegeben sein, damit Überdosierungen vermieden werden können. Nahrungsergänzungsmittel dienen nicht dazu, Erkrankungen zu heilen oder zu verhindern. Ihre Aufgabe ist es, beispielsweise einen Vitaminmangel auszugleichen oder eine Arzneitherapie zu ergänzen. Nahrungsergänzungsmittel haben außerdem, anders als Arznei, kein Zulassungsverfahren durchlaufen. Verantwortlich für die Sicherheit von Nahrungsergänzungsmitteln sind die Hersteller.