Die Therapie der Arthrose stellt eine echte Herausforderung dar. Die Behandlung der Schmerzen und der entzündlichen Komponenten der Arthrose beginnt oft mit dem Einsatz von NSAR (nichtsteroidale Antirheumatiker wie Ibuprofen oder Diclofenac), die zwar entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken, nicht aber den Verlauf der Arthrose aufhalten können und oft mit Nebenwirkungen einhergehen.
Curcumin, der aktive Hauptwirkstoff (und gelbe Farbstoff) des Rhizoms der Curcuma longa (Gelbwurzel/Kurkuma), scheint über hochwirksame entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften wie auch über einen schützenden Effekt auf die Chondrozyten (Knorpelzellen) zu verfügen. In der chinesischen und ayurvedischen Medizin wird Curcuma schon seit über 4000 Jahren eingesetzt, um die Verdauung anzuregen, die Verdauungsorgane zu schützen und Entzündungen zu bekämpfen.
Um die klinische Wirksamkeit von Curcumin bei Patienten mit Kniearthrose zu untersuchen, wurde eine randomisierte doppelblinde placebokontrollierte Studie über einen Zeitraum von sechs Wochen bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose durchgeführt. Dabei erhielt ein Teil der Patienten Curcumin in einer Dosierung von 1.500 mg pro Tag während der andere Teil ein Placebo erhielt. Gemessen wurde die Wirksamkeit von Curcumin anhand des WOMAC-Index und des Lequesne-Index. Unter Therapie mit Curcumin verbesserten sich im Vergleich zu Placebo die Schmerzen und die Funktionsfähigkeit statistisch signifikant. In keiner der Gruppen traten erhebliche Nebenwirkungen auf. Die Wissenschaftler folgern, dass Curcumin eine effektive und sichere Alternative in der Therapie der Arthrose sein kann.[1]
Eine weitere Studie beschäftigte sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit des Extrakts der Curcumapflanze in Bezug auf Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung der Gelenke. 367 Patienten mit Kniearthrose und einem Schmerzscore von 5 und höher erhielten über einen Zeitraum von 4 Wochen entweder Ibuprofen oder den Extrakt der Curcumapflanze. Bei der Therapie von Kniearthrose war der Curcuma-Extrakt genauso effektiv wie Ibuprofen. Beide Patienten-Gruppen zeigten deutliche Verbesserungen der Schmerzen und der Gelenkfunktion. In der Curcuma-Gruppe traten jedoch abdominale Schmerzen bzw. Beschwerden signifikant seltener auf als in der Ibuprofen-Gruppe.[2]
Schwangere, Stillende, Diabetiker oder Menschen, die unter Gallensteinen leiden oder verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, sollten Curcuma Supplemente nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen.
Quellen:
[1]Panahi Y et al.: Phytother Res. 2014 Nov;28(11):1625-31.
[2]Kuptniratsaikul V et al.: Clin Interv Aging. 2014 Mar 20;9:451-8.