Für seinen Aufbau benötigt der Knorpel Schwefel, aus welchem er zu einem großen Teil auch besteht. Studien zufolge verfügen Menschen mit einem gesunden Knorpel über dreimal mehr Schwefel im Knorpelgewebe als Menschen mit Arthrose. Erschwerend kommt hinzu, dass Patienten mit Arthrose vielfach Medikamente benötigen, die Schwefel binden und dieses Element damit dem Körper entziehen. Wissenschaftler schließen daraus, dass Arthrotiker einen höheren Bedarf an Schwefel haben als Gesunde.[1]
Methionin spendet dem Knorpel Schwefel
Schwefel scheint Wissenschaftlern zufolge ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung des Knorpelgewebes zu sein. Methionin, eine Aminosäure mit Schwefel, kann dem Knorpel den benötigten Schwefel liefern. Die essentielle Aminosäure Methionin scheint demnach eine der wichtigsten und effektivsten Aminosäuren in der diätetischen Therapie von Arthrose zu sein.
In einer doppelblinden, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie verglichen Forscher die Wirkung von Methionin mit der eines nicht-steroidalen Antirheumatikums (NSAR) bei Patienten mit Kniegelenkarthrose. Das Ergebnis: Die Effekte von Methionin waren mit denen einer konventionellen Therapie unter NSAR vergleichbar. Bereits nach 28 Tagen stellte sich in beiden Gruppen eine signifikante Verbesserung der Schmerzen im Kniegelenk ein. Nach 56 Tagen verbesserten sich in beiden Gruppen die Morgensteifheit, die schmerzfreie Wegstrecke und die Beweglichkeit. Zwischen beiden Gruppen gab es bezüglich Effektivität und Verträglichkeit keine signifikanten Unterschiede. Bei Patienten, die mit Methionin behandelt wurden, hielten die Verbesserungen allerdings länger an, als bei den Patienten, die ein NSAR erhielten.[2]
Methionin wirkte sowohl entzündungshemmend als auch schmerzlindernd. Der Hauptvorteil bei der Gabe von Methionin ist, dass bislang keine Nebenwirkungen bekannt sind.[3]
Lebensmittel mit Methionin
Fisch, Fleisch, Soja und Sesamsamen sind reich an Methionin. Um den Einbau von Methionin im Körper zu unterstützen, empfiehlt es sich, die Aminosäure gemeinsam mit Vitamin B12 und Folsäure einzunehmen. Gute Lieferanten von Vitamin B12 und Folsäure sind Spinat, Hülsenfrüchte, Brokkoli, rote Beete, Spargel, Bananen, Orangen und Pfirsiche. Leber, Nieren und Eigelb sind die besten tierischen Quellen.
Quelle(n):
[1] Soeken KL. et al. Journal of Family Practice, 2002; 51: 425-430.
[2] Maccagno A et al. Am J Med. 1987 Nov 20;83(5A):72-7.
[3] Ursini F et al. Alternative and Complementary Therapies 2009; 15, issue 4:173-177.