Nackenschmerzen treten sehr häufig auf und verschwinden meistens wieder ohne Behandlung. Es handelt sich in diesen Fällen oft um Muskelverspannungen, die durch eine Fehlbelastung (beispielsweise langes Arbeiten in einseitiger Kopfhaltung) oder Kälte ausgelöst wurden.
In manchen Fällen, häufiger ab dem Alter von 40 Jahren, werden die Schmerzen durch eine zervikale Spondylose ausgelöst. Es handelt sich dabei um eine Arthrose der Wirbelgelenke an der Halswirbelsäule. Betroffen ist vor allem der untere Abschnitt der Halswirbelsäule vom 4. bis 7. Halswirbel. Dieser Bereich wird im täglichen Leben am meisten belastet.
Der Verschleiß der Halswirbelsäule mit zunehmendem Alter
Mit zunehmendem Alter verschmälern sich die Bandscheiben. Dadurch erhöht sich die Belastung der Wirbelgelenke, die die abnehmende Pufferfähigkeit der Bandscheiben kompensieren müssen. Es können somit Wirbelsäulenabschnitte mit vermehrter Beweglichkeit (Hypermobilität) oder reduzierter Beweglichkeit (Hypomobilität) entstehen. Der Gelenkknorpel nützt sich ab, es kommt zu schmerzhaften ‚Knochen auf Knochen-Bewegungen‘ der Gelenkflächen. Im späteren Stadium bilden sich Knochensporne an den Gelenkrändern und an den Wirbelkörpergrund- und deckplatten, die die abgehenden Nervenkanäle einengen können.
Symptome: Nackenschmerzen bis hin zu Nervenwurzelreizungen
Die Beschwerden können am Anfang nur Nackenschmerzen sein, oft in Kombination mit einem Steifheitsgefühl. Mit der Zeit können auch Bewegungseinschränkungen entstehen, vor allem in der Seitenneigung. Die Schmerzen strahlen möglicherweise auch ins Gesicht oder in den Kopf aus, abhängig davon, ob eher die obere Halswirbelsäule befallen ist oder die unteren Anteile. Manchmal treten auch Schwindelanfälle auf.
Wenn es zu Verknöcherungen kommt, können die Schmerzen in Form von Nervenwurzelreizungen bis in den Arm ausstrahlen, mit Taubheitsgefühl, Pelzigkeit oder Kribbeln in den Armen und Händen. In schwereren Fällen kann auch eine Kraftlosigkeit entstehen mit zum Beispiel einer eingeschränkten Greiffähigkeit der Finger.
Wenn es neben einer Einengung einzelner Nervenkanäle seitlich an der Halswirbelsäule auch zu einer Einengung des zentralen Rückenmarkkanals kommt, können sogar Gehstörungen auftreten.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen
Man sollte spätestens einen Arzt aufsuchen, wenn:
- die Beschwerden trotz Schonung und eventueller Einnahme von leichten Schmerzmitteln nach einer Woche nicht aufhören oder sich sogar verstärken.
- wenn es zu Gefühlsstörungen kommt oder gar ein Schwächegefühl im Arm auftritt.
- wenn die Schmerzen beim Liegen zunehmen.
- wenn ein Unfall Auslöser für die Beschwerden ist.
Zusammenfassend können bereits Nackenschmerzen ohne Beteiligung der Nervenwurzel durch eine Arthrose an der Halswirbelsäule ausgelöst werden. Sie sind die häufigste Form. Sie sind meistens nur von kurzer Dauer und brauchen nicht immer eine Behandlung. Um eine Verschlechterung der Nackenschmerzen zu vermeiden, die dann eventuell auch zu Nervenwurzelreizerscheinungen führen kann, kann man vorbeugen: Man sollte seinen Tagesablauf prüfen und eventuell die Ergonomie seines Arbeitsplatzes verbessern. Weiterhin wäre es sinnvoll, beim Schlafen auf eine angepasste Matratze und Kissen achten. Im Laufe des Tages kann man einfache Dehnungs- und Relaxationsübungen einfügen, um Verspannungen zu lösen. Eine regelmäßige sportliche Tätigkeit kann sich auch insgesamt positiv auf die Wirbelsäule auswirken, wie auch den täglichen Stress verringern.