Champion bei Kniegelenksoperationen ist Bayern, am Ende der Skala steht der Nordosten. Zu diesem Ergebnis kam der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung. Experten der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC) untersuchten anonymisierte Daten der AOK: Insgesamt erhalten in Deutschland circa 130 pro 130.000 Einwohner jährlich ein künstliches Kniegelenk. Im Jahr 2011 wurden in Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim in Bayern 214 pro 100.000 Einwohnern ein neues Kniegelenk eingesetzt. Zum Vergleich. In Frankfurt an der Oder waren es lediglich 75 pro 100.000. Der Faktencheck Gesundheit zeigte durch die Auswertung der Daten zum ersten Mal, dass bei der medizinsichen Versorgung von Arthrose-Patienten auch sozialökonomische Aspekte eine Rolle spielen. Hierbei fällt nicht nur auf, dass in wohlhabenden Gegenden Patienten öfter operiert werden, sondern auch, dass die Menschen dort seltener von Arthrose betroffen sind. Die Gründe für das Süd-Nord-Gefälle der Operationshäufigkeiten könnten auf regionale Unterschiede zurückzuführen sein: So ist im Norden möglicherweise die Arztdichte geringer, es werden andere ärztliche Empfehlungen ausgesprochen, die Nachfrage nach Operationen mag geringer sein oder aber die Menschen haben eine andere Erwartung an die Lebensqualität.