Sie haben Schmerzen seitlich an der Hüfte beim Gehen und vor allem beim Treppensteigen? Oder wenn Sie auf der betroffenen Seite liegen?
Könnte das auf eine Arthrose im Hüftgelenk deuten? Nein – in den meisten Fällen handelt es sich um eine Schleimbeutelentzündung, eine sogenannte Bursitis am Trochanter major, dem großen Rollhügel seitlich an der Hüfte.
Der Körper jedes Menschen verfügt über etwa 150 Schleimbeutel. Sie befinden sich an stark beanspruchten Körperstellen, vor allem im Bereich von Gelenken, und reduzieren die Reibungskräfte zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen. Ein Schleimbeutel bildet eine Tasche, die mit mehr oder weniger Flüssigkeit (Synovia) gefüllt ist. Ist der Schleimbeutel zu stark belastet durch Druck oder Überbelastung des Gelenkes, entzündet er sich mit dem angrenzenden Gewebe und füllt sich mit mehr Flüssigkeit. Oft ist eine Schwellung zu erkennen.
Symptome
Die Trochanter-Bursitis (Trochanteritis) ist eine häufige Ursache von seitlichen Hüftschmerzen bei der aktiven Frau mittleren Alters mit folgenden typischen Beschwerden:
- Die Schmerzen treten in der Regel seitlich an der Hüfte auf und können an der Oberschenkelaußenseite ausstrahlen.
- Sie verstärken sich beim Gehen.
- Treppensteigen oder Liegen auf der betroffenen Seite ist oft sehr schmerzhaft.
- Wenn die Sehnenansätze sich ebenfalls entzünden, nehmen die Schmerzen zu und können in den Oberschenkel ausstrahlen.
Ursachen
Es gibt verschiedene Auslöser für die Beschwerden. Oft kommen mehrere der folgenden Ursachen zusammen:
- Ein Sturz auf die Seite oder ein Stoß gegen die Flanke
- Eine wiederholte einseitige Belastung des Beines (Fahrradfahren)
- Knochensporne und Kalkablagerungen in der Nähe des Schleimbeutels
- Zustand nach Hüftoperation, vor allem wenn der Operationszugang in Höhe des Rollhügels war (Hüftprothesenoperation)
- Fehlstellungen der Hüfte oder eine Beinverkürzung
- Eine rheumatische Arthritis
- Übergewicht
Behandlungsoptionen
Die Erstbehandlung besteht bei akuten Schmerzen aus einer Schonung (eventuell der Nutzung von Gehstützen) und Auflegen von Eispackungen.
Bei weiteren Beschwerden können nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (in Form von Salben und Tabletten) helfen, Physiotherapie mit TENS-Behandlung. Auch können vom Orthopäden Kortisoninjektionen durchgeführt werden. Nur in extremen Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation durchgeführt werden. Dabei haben sich die Entfernung des Schleimbeutels, der Verkalkungen und eine zusätzliche druckentlastende Z-förmige plastische Verlängerung eines über dem Rollhügel liegenden Bandes bewährt.