Ich habe eine schwere Wirbelgelenkarthrose an der Halswirbelsäule zwischen dem 5. und dem 7. Halswirbel. Das Rückenmark ist eingeengt und ich habe schon leichte Gehstörungen. Man hat mir dringend eine Operation empfohlen. Jetzt habe ich aber gehört, dass sowohl Orthopäden wie auch Neurochirurgen diese Operationen machen. Wer soll mich operieren?
Herr Z., Münster
Antwort
Sehr geehrter Herr Z.,
Sie haben recht. Degenerativ bedingte Wirbelsäulenerkrankungen werden von Orthopäden und Neurochirurgen operiert. Traditionell haben früher Orthopäden die Wirbelsäule operiert, wenn Implantate eingesetzt wurden wie Platten, Gewindestäbe und Schrauben. Es kam vor, dass Neurochirurgen und Orthopäden gemeinsam schwere Wirbelsäuleneingriffe durchführten: der Neurochirurg übernahm die Nervenentlastung und der Orthopäde führte die Versteifung durch. Es ist aber heute meistens so, dass sowohl Orthopäden wie auch Neurochirurgen alle Arten von Wirbelsäuleneingriffen durchführen können und dementsprechend ausgebildet sind.
Die wichtigeren Fragen sind: Wie viele solche Eingriffe führt der Operateur durch? Welche Komplikationen sind möglich und wie hoch ist die Komplikationsrate? Gibt es noch alternative Behandlungen (in Ihrem Fall eher nicht)? Im Zweifel können Sie sich eine zweite Meinung holen.
Die Auskünfte unserer Experten sind generelle und unverbindliche Stellungnahmen, die einen Besuch bei einem Arzt oder Apotheker keinesfalls ersetzen.