Ich bin 32 Jahre alt. Bei mir wurde eine Kniearthrose 2. Grades festgestellt. Diese wurde wahrscheinlich durch einen Meniskusriss ausgelöst, der fast 3 Jahre lang nicht erkannt wurde. Ich übe Sportarten wie Schwimmen aus und gehe regelmäßig ins Fitnesstudio.
Mein Arzt möchte mir jetzt Spritzen ins Knie verabreichen, die ich selbst zahlen muss und nicht gerade günstig sind. Ich weiß jetzt leider nicht genau wie der Stoff heißt. Ich weiß nur, dass sie die Gelenkschmiere erneuern sollen. Sind diese Spritzen sinnvoll? Würde es auch Therapien geben, die die Krankenhasse übernimmt. Ich habe bereits Knorpelaufbaumittel genommen. Am Anfang haben diese geholfen, mittlerweile spüre ich jedoch keine Verbesserung, eher wieder eine Verschlechterung.
Herr L., Freiburg
Antwort
Sehr geehrter Herr L.,
bei den Kniespritzen handelt es sich wahrscheinlich um Hyaluronsäure. Hyaluronsäure wirkt auch als „Schmiermittel“ bei allen Gelenkbewegungen. Bei Patienten mit Arthrose ist die Produktion von Hyaluronsäure herabgesetzt, wodurch eine schlechtere Schmierung der Gelenke erfolgt. Üblicherweise wird Hyaluronsäure direkt in das Gelenk gespritzt, so dass dieser Mangel behoben werden kann.
Ein Meniskusriss wird kernspintomographisch bestätigt. Je nach Größe des Risses kann eine arthroskopische Behandlung erforderlich sein. Wenn der Meniskusriss Symptome verursacht, kann man davon ausgehen, dass der Knorpel in Höhe des Risses wahrscheinlich durch das Reiben von einklemmenden Meniskuslappen beschädigt wird. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie von Ihrem Orthopäden die Indikation zur Arthroskopie überprüfen lassen. Eine Knorpelbehandlung durch Aufbaumittel würde dann eher nach einer Arthroskopie einen Sinn machen.
Eine gezielte krankengymnastische Therapie in Verbindung mit Muskelaufbau kann dann therapeutisch auch sinnvoll sein. Wenn erforderlich, sollte Übergewicht reduziert werden.
Die Auskünfte unserer Experten sind generelle und unverbindliche Stellungnahmen, die einen Besuch bei einem Arzt oder Apotheker keinesfalls ersetzen.