Ich habe seit mehreren Jahren Fingergelenkarthrose. Seit einem Jahr sind die Schübe öfter aufgetreten. Besonders die Endgelenke der Finger schmerzen, ich kann die entsprechenden Finger nicht mehr belasten und es entstehen neue Knoten. Kann ich dagegen eine krankengymnastische Übung machen oder ähnliches? Berufsbedingt brauche ich meine Hände, (bin Backwarenverkäuferin) und auch den verschiedenen Temperaturschwankungen, Ofen, Spülen und Tiefkühlwaren ausgesetzt. Ich vertrage keine Diclo oder Ibu Produkte. Bringt im Akutfall eine Ruhigstellung etwas?
Frau W., Freiberg
Antwort
Sehr geehrte Frau W.,
es handelt sich wahrscheinlich um die Heberden-Arthrose mit Befall der Endgelenke. Sie ist häufiger als die Arthrose der Mittelgelenke, die sogenannte Bouchard-Arthrose. Typisch ist das Auftreten von Knoten, etwa reiskorngroß an den Gelenken, begleitet von Schmerzschüben. Im Spätstadium können Verformungen der Gelenke auftreten. Die Behandlung besteht zunächst aus der Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten, in Salben- oder Tablettenform. Gelegentlich können auch intraartikuläre Infiltrationen von Kortikoiden (Kortikoidspritzen in das betroffene Gelenk) erfolgen. Unterstützend können eine physikalische Therapie und Wärmeapplikationen (z.B. Paraffinbad) eingesetzt werden.
Ein Besuch beim Ergotherapeuten kann auch sinnvoll sein. Er kann Ihnen ein paar gute Übungen beibringen und wird Ihnen zeigen, welche Tricks Sie im täglichen Leben anwenden können, um schmerzhafte Fehlbelastungen zu vermeiden. Er kann Ihnen auch Hilfsmittel zeigen.
Eine Ruhigstellung bringt keine zusätzlichen Vorteile.
Die Auskünfte unserer Experten sind generelle und unverbindliche Stellungnahmen, die einen Besuch bei einem Arzt oder Apotheker keinesfalls ersetzen.