Meine Frau hat an beiden Daumengelenken eine sehr schmerzhafte Daumensattelgelenkarthrose diagnostiziert bekommen. Die Röntgenbilder zeigen schon viel Verschleiß mit starken Knochenanbauten. Der Arzt hat außer einer OP keine weitere Behandlungsoption dargestellt, meine Frau möchte sich aber nicht operieren lassen. Gibt es alternativ zur OP konservative Behandlungsformen?
Herr J., Aalen
Antwort
Sehr geehrter Herr J.,
im Spätstadium kann eine Operation durchaus eine gute Lösung sein. Alternativ kann eine Daumensattelgelenkorthese getragen werden, um das Gelenk ruhig zu stellen. Dies kann sowohl nachts passieren oder nur bei Belastung. Kortikoidinfiltrationen (Kortikoidspritzen in das betroffene Gelenk) können durchgeführt werden, sowie sogenannte nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel eingenommen werden. Knorpelaufbaumittel in Tablettenform oder Spritzen sind auch eine Option, aber eher im Anfangsstadium (Glucosaminhemisulfat, Hyaluronsäure). Manchmal kann eine Elektrotherapie (TENS Behandlung) die Beschwerden lindern.
Im spontanen Verlauf kann das Gelenk einsteifen und die Beschwerden lassen nach. In anderen Fällen nehmen die Beschwerden jedoch zu und jedes Greifen führt zu einschießenden Schmerzen. In diesem Fall kann eine operative Behandlung die Lösung sein.
Neben einer Versteifung des Gelenkes oder der Implantation einer Prothese ist der Standard zur Zeit die sogenannte Resektionsarthroplastik. Bei dieser Operation werden die angrenzenden arthrotischen Gelenkflächen entfernt und es wird als Platzhalter der Teil einer angrenzenden Sehne gebündelt in den entstandenen Hohlraum eingeführt. Diese Operation wird meistens ambulant durchgeführt und hat sehr gute langfristige Ergebnisse. Der einzige Nachteil kann eine leichte Kraftminderung sein. Der Vorteil ist jedoch eine deutliche Schmerzreduktion und eine verbesserte Lebensqualität.
Die Auskünfte unserer Experten sind generelle und unverbindliche Stellungnahmen, die einen Besuch bei einem Arzt oder Apotheker keinesfalls ersetzen.