Hinter einem Hüftschnupfen verbirgt sich eine Kinderkrankheit. Von dieser nicht-infektiösen Entzündung des Hüftgelenks ist jährlich jedes tausendste Kind betroffen.
Haben Kinder plötzlich Schmerzen in der Hüfte oder der Beinseite? Fangen sie an zu hinken? Dabei kann es sich um Symptome eines Hüftschnupfens handeln – eine Erkrankung, der meist ein viraler Infekt zugrunde liegt.
Im medizinischen Fachjargon heißt der Hüftschnupfen auch Coxitis fugax oder transiente Synovitis. Dahinter verbirgt sich eine nicht-bakterielle Entzündung der Gelenkinnenhaut der Gelenkkapsel, die das Hüftgelenk umfasst. Infolge der Entzündung sammelt sich Flüssigkeit in der Gelenkkapsel. Die Kapsel dehnt sich und die kleinen Patienten haben Schmerzen. Jedes Jahr erhält rund 1 von 1.000 Kindern die Diagnose – Jungen sind häufiger betroffen. Das Alter der Kinder bewegt sich dabei meist zwischen drei und acht Jahren. Die gute Nachricht: Es gibt keine Belege dafür, dass sich bei Menschen, die als Kind eine Gelenkschnupfen hatten, früher als bei Nicht-Erkrankten eine Arthritis oder Arthrose entwickelt.
Die Entstehungsmechanismen der Krankheit sind ungeklärt
Bisher ungeklärt ist, welche genauen Mechanismen zu einem Hüftschnupfen führen. Bekannt ist, dass in den meisten Fällen das betroffene Kind zwei Wochen vor der Erkrankung eine Virusinfektion durchgemacht hat – beispielsweise eine Erkältung oder Magen-Darm-Infektion. Und diese Infektion scheint den Hüftschnupfen zu triggern, d. h. auszulösen. Diagnostiziert wird der Hüftschnupfen mittels Ultraschalluntersuchung. Der Arzt verschreibt dann bei Bedarf ein schmerzstillendes Medikament und verordnet für 2-4 Tage eine Schonung des Gelenks. Aus diesem Grund sollte auch zu Beginn der Erkrankung auf Sport verzichtet werden. Betroffene Kinder können weiterhin die Schule und den Kindergarten besuchen. Positiv ist, dass der Hüftschnupfen in der Regel nur einmalig auftritt. Ein Großteil der Patienten hat den Hüftschnupfen nach circa 3 Wochen überstanden. In seltenen Fällen kann die Erkrankung bis zu 10 Wochen dauern. Ist das Kind länger krank oder tritt plötzlich hohes Fieber auf, sollte die Situation weiter abgeklärt werden. Vor allem lange anhaltende Symptome können auf eine andere Hüfterkrankung hindeuten, beispielsweise einen bakteriellen Infekt oder Rheuma.
Quelle(n):
Judith Schmitz, Was ist eigentlich ein Hüftschnupfen?, PZ, 2020
Hüftschnupfen bei Kindern bei Kindern, apotheken.de
