Arthrose an der Lendenwirbelsäule ist ein häufiges Problem und kann sehr unterschiedliche Symptome verursachen. Sie trifft meistens ältere Menschen, ist aber in jeder Altersgruppe zu finden.
Arthrose kann definiert werden als eine Abnutzung der Knorpelfläche in den Gelenken. Da jeder Wirbelkörper zwei Gelenkverbindungen mit seinem angrenzenden Wirbelkörper hat, ist auch in diesem Bereich Arthrose möglich.
Wen trifft es eher?
Die Hauptbetroffenen sind ältere Menschen. Bei dieser Gruppe wird die Arthrose vor allem durch einen Verschleiß der Bandscheiben provoziert. Sind nämlich die Bandscheiben, die als Puffer zwischen den Wirbelkörpern liegen, abgeschwächt und ausgedünnt, wird die Last überwiegend von den Wirbelgelenken getragen. Diese sind damit schnell überfordert sind und verschleißen. Man spricht in dem Fall von Spondylarthrose.
Eine weitere Risikogruppe sind übergewichtige Personen, die ihre Lendenwirbelsäule nicht ausreichend muskulär stabilisieren können.
Weiterhin betroffen sind Menschen, die über Jahre eine schwere körperliche Tätigkeit ausüben, oder im Gegenteil dazu eine überwiegend sitzende Tätigkeit haben.
Auch kann sich aus Verletzungen der Wirbelsäule als Spätfolge eine Arthrose entwickeln. Ein wichtiger Faktor scheint auch eine familiäre Prädisposition zu sein, somit ein genetischer Faktor.
Was passiert bei der Entstehung der Spondylarthrose (Arthrose der Wirbelgelenke)?
Die Wirbelgelenke, auch Facettengelenke genannt, tragen im Bereich der Lendenwirbelsäule etwa 20 Prozent der gesamten axialen Last und entsprechen bei Belastung oft einem Vielfachen des Körpergewichts. Zwischen zwei Wirbelkörpern gibt es ein linkes und ein rechtes Facettengelenk. Diese Gelenke sind im Prinzip so aufgebaut wie ein Kniegelenk. Sie sind umgeben von einer Gelenkkapsel, die im Inneren von Schleimhaut überzogen ist. Im Gelenk befindet sich auch Gelenkflüssigkeit.
Die Stationen des Gelenkverschleißes im Bereich der Wirbelsäule sind somit identisch, wie die eines Kniegelenkes. Wird das Gelenk zu viel oder auch zu wenig belastet, nutzt sich der Knorpel ab und es entsteht Arthrose. Es kann auch ein schmerzhafter Gelenkerguss entstehen, die Gelenkkapsel entzündet sich. Im Spätstadium entstehen Knochenanbauten am Gelenk und der Bewegungsumfang wird immer kleiner, das Gelenk wird steif.
Welche Beschwerden können bei Arthrose an der Lendenwirbelsäule entstehen?
Der typische Schmerz ist ein Schmerz im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule, der sich bei der Rückneigung der Wirbelsäule verstärkt. Er besteht bereits frühmorgens beim Aufstehen gemeinsam mit einem Steifigkeitsgefühl und verbessert sich im Laufe des Tages. Die Symptome verschlimmern sich wieder nach längerer schwerer körperlicher Tätigkeit.
Im Verlauf der Krankheit kann durch die Entstehung von Knochenanbauten der Spinalkanal (Rückenmarkskanal) durch diesen neu entstandenen Knochen eingeengt werden. Dies kann den zentralen Kanal betreffen oder auch die seitlich abgehenden Nervenwurzelkanäle. Es entstehen in dem Fall Kompressionen der Nerven, entweder im Rückenmarkskanal oder in den seitlichen Nervenwurzelkanälen oder gar in beiden. Die Symptome einer Spinalkanalstenose (Spinalkanaleinengung) oder Foramenstenose (Einengung der Nervenaustrittskanäle) sind ausstrahlende Schmerzen im Bereich der Beine, bis hin zu Gefühlsstörungen oder Lähmungen der Beinmuskeln mit Gehstörungen. Sie ähneln einem Bandscheibenvorfall, bei dem Bandscheibengewebe auf die Nerven drückt.